Evangelische Jugend Schildgen
Jugendgottesdienste, Jugendfreizeiten, Jugendkulturprojekte...
Die evangelische Andreasgemeinde bietet eine Reihe an Angeboten für Jugendliche.
Internationale Jugendbegegnung
Seit vielen Jahren gibt es einen internationalen Jugendaustausch der Ev. Jugend Schildgen mit der Gruppe „Brücke der Freundschaft“, in der Jugendliche aus Serbien, Bosnien und Mazedonien gemeinsam für den Frieden arbeiten. Wir treffen uns immer abwechselnd in Deutschland und auf dem Balkan. Bei jeder Begegnung sind einige „alte Hasen“ dabei, die schon seit Jahren die Begegnungen mitmachen, aber es fahren auch immer wieder „neue“ Jugendliche und junge Erwachsene mit, die Lust haben daran teilzunehmen. Die Begegnungen sind immer sehr interessant und wir haben viel Spaß zusammen, weil die serbischen, bosnischen und mazedonischen Jugendlichen sehr offen und für viele Dinge zu begeistern sind.
Bericht zur deutsch-israelischen Jugendbegegnung
Gemeinschaft erleben: vom 01.-12. Oktober 2023
Zusammen mit ihren beiden Leiterinnen kamen 10 arabisch-christliche Jugendliche aus der Kleinstadt Eilaboun in Nordisrael in den Herbstferien zur Rückbegegnung mit Jugendlichen der Kirchengemeinden Schildgen und Köln-Porz nach Köln und ins Bergische.
Nach zwei Nächten in den deutschen Gastfamilien, in denen die Jugendlichen eine schöne Zeit zusammen hatte, zogen wir in ein gemeinsames Gästehaus im Bergischen.
Wir hatten ein vielfältiges Programm, zusammen mit den deutschen Jugendlichen, organisiert: Ausflüge, Erlebnispädagogik, thematische Workshops und Sport. Bei einer Stadtrallye lernten sie Köln kennen, ein Besuch im Haus der Geschichte in Bonn brachte unseren Gästen die deutsche Geschichte nach dem zweiten Weltkrieg näher. Nachdem wir anschließend noch die Bonner Altstadt besichtigt hatten, ging es mit dem Schiff zurück nach Köln. Für die jungen Israelis war der breite Rhein sehr beeindruckend, da sie aus einer sehr trockenen, fast wüstenartigen Gegend kommen.
Ein sehr bewegender Workshop fand im NS-Dokumentationszentrum in Köln statt. Bei einer Führung durch das ehemalige Gestapogefängnis und einem anschließenden Gespräch über Rechtsradikalismus mit einem dortigen Referenten waren alle sehr betroffen. Außerdem waren wir zu Gast bei der Tafel in Köln und erfuhren, wie viele Menschen in Deutschland so arm sind, dass sie die Unterstützung der Tafel brauchen. Nachmittags wurden wir in einem Gespräch mit Mitgliedern der Fair-Trade-Gruppe Bergisch Gladbach über faire Produkte informiert, die wir auch kosten durften.
Die deutschen und israelischen Jugendlichen verstanden sich von Anfang an sehr gut und haben auch in ihrer freien Zeit sehr viel zusammen unternommen.
Dann änderte sich schlagartig alles. In Israel begann nach dem Überfall der Hamas der Krieg. Fassungslos hörten wir die Nachrichten und unsere Gäste bangten um Familie und Freunde. Da die Grenze zum Libanon nicht weit von ihrer Heimatstadt Eilaboun entfernt ist, hatten sie Angst vor einem Beschuss durch die Hisbollah.
Bei einem Gottesdienst in der Andreaskirche, gestaltet zusammen mit der Amnesty International Gruppe aus Köln, beteten wir für den Frieden Israel und dachten an ihre Familien und Freunde. Fast alle haben anschließend noch eine Kerze angezündet, ein Hoffnungslicht in dunklen Zeiten.
Etwas Ablenkung von der Situation zu Hause brachte ein Ausflug an die Mosel mit Besichtigung der Reichsburg Cochem, die alle sehr beeindruckend fanden, und ein Workshop im intuitiven Bogenschießen, bei dem man sich auf die Handhabung von Pfeil und Bogen konzentrieren konnte, und so etwas Abstand von den belastenden Gedanken im Kopf bekam.
Der geplante Flug am 12. Oktober mit der Türkish Airlines wurde storniert und so musste die Gruppe einen neuen Flug finden. Nach einigem hin – und her konnten sie schließlich 5 Tage später einen Flug mit der El-Al von München nach Tel-Aviv buchen. Mit Unterstützung des ev. Jugendreferates in Köln, verbrachten sie noch 5 Nächte in den dortigen Gästezimmern.
Am Dienstag, den 17. Oktober, brachten wir sie zum Bahnhof in Deutz, von wo aus sie zum Flughafen München fuhren. Gott sei Dank kamen sie wohlbehalten in Eilaboun bei ihren Familien an.
Wir bedanken uns bei ConAct, dem Koordinierungszentrum für den Deutsch-Israelischen Jugendaustausch, für die Unterstützung mit Mitteln des Bundesjugendplans, für Mittel aus dem Kinder- und Jugendförderplan des Landes Nordrhein-Westfalen, für Unterstützung aus dem kirchlichen Jugendplan und dem Sonderfonds des Kirchenkreises Köln-Rechtsrheinisch